Saftig grüne Wiesen gesäumt von dunklen Wäldern. Über den grauen Berggipfeln geht die Sonne im Südtiroler Antholzertal auf. Die Morgenluft ist noch frisch und kündet von einem wunderbaren Urlaubstag in den Bergen. Bis auf den schreienden Hahn und die gackernden Hühner am Bauernhof des Wanderhotels Vierbrunnenhof scheint noch alles zu schlafen. Doch Halt, dort ist jemand auf der Wiese unterwegs – es ist Thomas, der Hausherr vom Vierbrunnenhof, Landwirt und zertifizierter Wanderführer. „Ich sammle Wildkräuter für die Wildkräutersuppe des heutigen 5-Gänge-Vitalmenüs am Abend“, erzählt er. „Jetzt ist die beste Jahreszeit dafür.“ Ich dachte immer, das Grünzeugs auf den Wiesen sei nur für die Kühe! Da habe ich mich gewaltig geirrt. Thomas zeigt mir einige der vielen sehr gesunden und essbaren Wildkräuter und verrät mir sogar das Rezept seiner Suppe, das ich dir gerne untenstehend verrate.
Gleich zu Beginn hat Thomas einen SEHR wertvollen Tipp für mich: Wildkräuter NICHT auf Hundewiesen oder nahe des Wegrandes sammeln! Das Sammelgut gründlich mit kaltem Wasser waschen und trocken tupfen vor dem Verzehr. Leicht zu finden sind neben den unten erwähnten Kräutern auch Gundelrebe und Giersch. Es führt hier zu weit, detailliert auf alle Wildkräuter einzugehen, doch sei dir sicher: Sie alle sind sehr gesund!
Die Brennnessel ist eine sehr gesunde und vielseitige Pflanze. Sie enthält viel Eisen, Magnesium und Vitamin C. Die Blätter können in Suppen, Salaten oder als Tee verwendet werden. Gekocht und püriert gibt Brennnessel einen köstlichen Spinat.
TIPP: Mit Handschuhen sammeln. Sie brennt!
Gänseblümchen sind nicht nur schöne Zierblümchen, sondern auch essbar. Die Blüten und Blätter können in Salaten oder als Dekoration für Desserts verwendet werden. Sie enthalten reichlich Vitamin C und viele Mineralstoffe.
Brunnenkresse ist eine leicht scharf schmeckende Pflanze, die reich an Nährstoffen und Antioxidantien ist. Sie kann als Zugabe zu Salaten, Sandwiches, Suppen und Saucen verwendet werden. Man findet sie an klaren Bachläufen – daher der Name Brunnenkresse.
Popeye hätte Vogelmiere gegessen, hätte er gewusst, dass sie eine der eisenreichsten Pflanzen überhaupt ist. Mit ihrem milden Aroma schmeckt sie überall: in Suppen, Salaten, Saucen und Aufstrichen. Sie wächst in Pölsterchen und es können, Blätter, Stiele und Blüten gegessen werden.
Wiesenlabkraut ist reich an Mineralstoffen und Vitaminen. Verwende die jungen Blätter und Triebe, die Blüten und Samen. Der Geschmack erinnert an eine Mischung aus Rucola und Salat.
TIPP: Lecker in Pestos!
Löwenzahnblätter haben einen leicht bitteren Geschmack, sind aber sehr gesund. Sie enthalten viele Nährstoffe wie Calcium, Magnesium und Vitamin C. Die Blätter können in Salaten oder als Zutat für Smoothies verwendet werden. Die Blüten sind auch essbar und schmecken eher süßlich. Hübsch als Deko deiner Suppe.
Thomas hat ein ganz einfaches und leckeres Wildkräutersuppen-Rezept, um unser Sammelgut g’schmackig zuzubereiten! Dabei ist es möglich, die Kräuter ganz individuell einzusetzen: Was da ist, wird verwendet. Natürlich dürfen auch die gezähmten Genossen der Wildkräuter zum Einsatz kommen: Schnittlauch, Thymian, Rosmarin, Majoran und alle deine Lieblingskräuter.
Für hungrige Wildkräutersammler nun endlich das Rezept für circa 1,5 Liter Suppe:
Zutaten:
Zubereitung:
Butter erhitzen, Zwiebel, Karotten und Kartoffeln fein hacken & anschwitzen. Mit Weißwein ablöschen und unter ständigem Rühren mit Milch und Wasser aufgießen. Flüssigkeit glattrühren, mit Salz und Pfeffer würzen und ca. 15 min. köcheln lassen. Die Suppe pürieren und die feingehackten Kräuter kurz vor dem Servieren in die Suppe geben. Du könntest auch die Kräuter noch pürieren – das ist dir und deinem Geschmack überlassen!
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