Sternenwanderung mit Hans

Hans Steffner und seine Frau Hermi führen gemeinsam das Wanderhotel Steffner-Wallner im mittelalterlich anmutenden Mauterndorf im Salzburger Lungau. Doch Hans ist noch viel mehr als Hotelbetreiber – er ist auch Wanderführer, Geschichtenerzähler und Sternenhimmelkenner. „Hier im Lungau haben die Nächte noch eine Dunkelheit, die viele Europäer wegen der starken Lichtverschmutzung nicht mehr kennen. Entsprechend sternenreich zeigt sich der Nachthimmel, unter dem ich gerne Geschichten erzählend mit meinen Gästen wandere„, erzählt uns Hans.

1000 Jahre Hafer

Die tiefe Verbundenheit von Hans mit der Natur, der Geschichte und den Menschen des Salzburger Lungaus kommt nicht von ungefähr. Sein Gasthaus hat seine Wurzeln im Mittelalter. Gemeinsam mit seiner Frau Hermi hat er das historische Gebäude in ein Ski- und Wanderhotel umgebaut, das durch den Charme der Jahrhunderte eine gemütliche Einzigartigkeit hat. In den ehemaligen Stallungen haben sich Jahrhunderte lang die Pferde bei Hafer und Stroh gestärkt. Auch heute noch gibt’s dort Hafer – Haferflocken am leckeren Frühstücksbuffet, das du im liebevoll restaurierten, sehr hellen und freundlichen Gewölbe genießt. „Wo isst man schon seit 1000 Jahre Hafer am gleichen Ort. Die Zeit läuft hier etwas langsamer, etwas anders,“ lacht Hans.

Die „Lungauer Zeitzone“

Mauterndorf im Lungau ist kein touristischer Hotspot, kein schnelllebiger Actionpoint, sondern ein besinnliches, mittelalterliches Örtchen, umgeben von unendlich viel Natur pur. Vielleicht ist „entzückend“ eines von Hermis Lieblingsworten, weil der ganze Lungau etwas Entzückendes an sich hat. Verspielt romantisch, liebevoll zeitlos und herzerwärmend unperfekt. Die kleinen Straßen durch die hügelige Landschaft scheinen ein paar Kurven mehr zu machen als nötig wären. Sanft zwingen sie dich, einen Gang runterzuschalten, zu entschleunigen.

Es ist hier alles ein bisschen langsamer. Früher war langsam schlecht. Heute ist diese Langsamkeit genau das, was viele Gäste wertschätzen!

Hans Steffner-Wallner vom Wanderhotel Steffner-Wallner

Sterne als Entschleunigungs-Stars

Ich habe eine ganze Reihe von Gästen, die nicht wissen, was ein Sternenhimmel ist. Die leben in der Großstadt, die haben das noch nie gesehen, was da oben in der Nacht passiert. Die haben in der Heimat eine so hohe Luft- und Lichtverschmutzung, speziell in den Ballungszentren.“

Hans Steffner-Wallner

„Wir brauchen keinen großen Wellnessbereich, um unsere Gäste in die Entspannung zu führen. Das machen hier die Ruhe, die Natur und das gemütliche Miteinander ganz von selbst. Der Star unter den ‚Entschleunigern‘ ist für viele die gemeinsame Beobachtung des Sternenhimmels über dem Biosphärenpark,“ verrät Hans. Seit es die Menschheit gibt, sind die Sterne maßgeblich prägend für unsere Kultur, Wissenschaft, Religion – ja, unser ganzes Selbstverständnis. Wir Menschen verlieren immer mehr das Gefühl für unseren Platz im Universum. Denn die tausende Sterne und das beeindruckende Band der Milchstraße lehren uns Demut. Sie erinnern uns daran, dass unsere Probleme höchstens Problemchen sind, dass wir ein winziges Rädchen in etwas wunderbar Großem sind. Ohne Sterne geht uns das Bewusstsein unseres Seins verloren – unsere Essenz. „Ich kenne im Biosphärenpark wunderbare Plätze, wo der sich der Nachthimmel gut sichtbar in seiner vollen Schönheit ausbreitet, sich die Sterne in Gewässern spiegeln und sanft der Wind über die Haut streicht,“ schwärmt Hans. Dorthin führt er seine Gäste bei den Sternenwanderungen, dort erzählt er über den Nachthimmel, dort wird gemeinsam die Stille und ganz einfach das Sein genossen.

Mond, Sterne, Wolken, Wind – diese wunderbare allnächtliche Natur, die so kostbar geworden ist, wird von den Gästen sehr emotional erlebt. Vom Nachthimmel schweift der Blick über die anderen Naturschätze des Lungaus. Über glitzernde Bergeseen, Gipfel und Wälder. Alltagssorgen werden klein, das Ego an seinen rechten Platz gerückt und ein tiefer Frieden darf sich einstellen. Das ist mehr als „nur“ ein Wanderurlaub im Wanderhotel Steffner-Wallner.

Bilder: © Salzburg Land Tourismus GmbH, Carolin Thiersch