So sieht es vor der Arbeit aus…Zahlreiche unserer Wanderhotels sind aus Landwirtschaften entstanden. Die pure Natur der Berge, in der die Bauern früher ums tägliche Überleben kämpfen mussten, hat mit Zunahme des Wohlstandes immer mehr Städter zur Erholung ins Grüne gezogen und damit den Bauern eine neue Einnahmequelle eröffnet.
Aus den Landwirtschaften wurden Pensionen, aus den Pensionen Hotels. Doch steckt in so manchem Hotelier noch ein bisschen Bauer, in so manchem Hotel noch ein bisschen Landwirtschaft.
Im Vierbrunnenhof, gelegen im Südtiroler Antholzertal, stehen immer noch einige Rinder im Stall neben dem Hotel. Die hauseigenen Felder bringen Heu, Heu ist Futter für die Tiere, die Tiere wiederum sind Fleischlieferanten für die Familie und die Gäste.
Jetzt klingt das so simpel, ist es auch, aber zwischen dem Gras auf dem Feld und dem Fleisch auf dem Teller steckt viel Arbeit für den Landwirt beziehungsweise Hotelier – in unserem Fall Thomas.
Er ist der Hausherr vom Vierbrunnenhof und weiß noch mit der Sense umzugehen. „Dort wo die modernen Maschinen aufgrund unwegsamen Geländes versagen, kommt auch heute noch die Sense zum Einsatz. Nicht aus nostalgischen Gründen, sondern weil es bis jetzt keine bessere Alternative gibt.“
Das Mähen der Felder ist eine schweißtreibende Arbeit. Das Wetter muss mehrere Tage stabil sein. Regnet es auf gemähtes Gras, beginnt dieses zu faulen, verliert an Nährwert für die Tiere und ist im schlimmsten Fall zu entsorgen.
Also: Die Sonne muss scheinen, es muss heiß und trocken sein. An den Hängen brennt die Sonne auf die fleißigen Arbeiter. Die Sense muss nach allen paar Schwüngen wieder mit einem Wetzstein nachgeschärft werden. Der Wetzstein hängt am Gürtel in einem wassergefüllten Kumpf. Das gemähte Gras muss an den Hängen händisch gewendet werden bis es gantz trocken ist. Dann wird es nach unten gerecht. Jeder Halm ist wertvoll.
Lässt es das Gelände zu, kann ein Ladewagen das Heu in die Scheune bringen. Geht dies nicht, muss das Heu über Seilbahnen oder händisch nach Hause gebracht werden.
Das war aber nur ein Teil der Arbeit. Im Winter, wenn die Rinder nicht grasen können, muss der Bauer täglich zwei Mal in den Stall gehen, die Tiere mit Heu füttern und ausmisten.
Liegt das frische Fleisch dann endlich in der Küche, braucht es noch einen guten Koch. Den gibt es im Vierbrunnenhof selbstverständlich. Wäre ja schade um das Fleisch, das Tier, die Arbeit, das Heu und das Gras.
P.S. Selbstverständlich gibt’s zum Nachtisch Heu in flüssiger Form: Der selbstgemachte Heuschnaps ist die Krönung eines herrlichen Urlaubstages in Vierbrunnenhof!
Fotos: (c)Rotwild, Vierbrunnenhof
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