Gastgeber Stefan Fauster vom Drumlerhof ist ein ruhiger Mensch, einer der besonnen ist und sich Gedanken macht über Dinge und Umstände, die viele Menschen einfach hinnehmen. Querdenken – für das jetzt während des Lockdowns umso mehr Zeit war – kostet durchaus auch Kraft, vor allem, wenn den Gedanken auch Taten folgen sollen. Stefan erzählt uns, was er gerne tut während der Zeit ohne Gäste:
„Es gibt Tage, an denen auch meine Kraftreserven fast aufgebraucht sind. Dann ist es Zeit, mich zu meiner persönlichen Energie-Tankstelle aufzumachen. Ich begebe mich auf den Weg zum Keilbachmoos und damit auf eine Reise zu mir selbst.
Von den Holzerböden gehe ich zunächst durch duftenden Mischwald und über sonnige Lichtungen, auf denen die verschiedensten Heilkräuter wachsen, in Richtung Keilbachmoos. Nach einem steileren Aufstieg erreiche ich dann endlich das steppenartige runde Hochmoor, das gesäumt ist von beeindruckenden Felsblöcken. Hier, wo der Keilbach plätschernd vor sich hin fließt, stehe ich dann, genieße die Stille und kann die belebende Energie an diesem Ort regelrecht mit allen Sinnen spüren.
Nicht zuletzt auch wegen den „Sandsiedern“, den kleinen geysir-artig blubbernden Öffnungen im sandigen Flussboden, aus denen klares Quellwasser sprudelt. Der Volksmund behauptet ja, das Kosten dieses feinen Sandes würde vor Magenschmerzen schützen. Der Glaube daran ist jedem selbst überlassen. Ich begnüge mich mit der auf meine Seele wohltuenden Wirkung dieses mystischen Kraftortes.
Und dann, entspannt und ohne belastendes „Gepäck“, mache ich mich beschwingt und voller Tatendrang wieder auf, zurück in den Drumlerhof. Kommen Sie das nächste Mal mit?“
Bilder: ©Joachim Negwer, ©Filippo Galuzzi
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