Bizarr ragen sie gen Himmel, die Zacken des berühmten Rosengartens in Südtirol. Ihnen zu Füßen liegt das Wanderhotel Pattissenhof, im urtümlichen Bergsteigerdorf Tiers, zwischen Schlern und dem UNESCO-Weltnaturerbe der Dolomiten. Damit starten eindrucksvolle, ja weltberühmte, Klettersteige und Wanderwege vor der Haustür. An wanderfaulen Tagen reicht auch Gucken, denn von der Hotelterrasse aus bezaubert ein herrlicher Panoramablick auf den Rosengarten, der berühmt ist für sein rotes Leuchten in der Abenddämmerung.
Herzlichkeit❤ ist das erste Wort, das mir einfällt, denke ich an die Gastgeberfamilie Robatscher, die das Haus mit den vereinten Kräften dreier Generationen führt.
Hotelier Günther schmeißt mit Sohn Armin die Küche und spielt auch gern selbst mit seiner Harmonika zur wöchentlichen Hüttengaudi auf. Überhaupt spielt die Musik nebst Wandern, Haflingern und Rodeln eine wichtige Rolle. So manches Familienmitglied spielt in der örtlichen Musikkapelle mit und weiß, wie man feiert und Stimmung macht. Um zu besagter „Hütte“ zu gelangen, wo es so zünftig hergeht, dass auch der eine oder andere Einheimische gern dabei ist, steigt man gleich vom Restaurant des Pattissenhofs aus eine steile Treppe nach unten und ist in einer anderen Welt. Willkommen in der hauseigenen, urigen Kellerbar! Die Schank, ein Pizzaofen und kleines Podium, wo die Musik spielt, fallen als erstes ins Auge in dem komplett holzvertäfelten Raum, der wirklich stark an eine urige Hütte erinnert. Begeistert erzählt die Familie, wie sie gemeinsam alles selber gezimmert und getischlert haben und wie gern die Gäste den wöchentlichen Hüttenabend hier haben. Legendär sind die dortigen Feste übrigens in der ganzen Gegend und das Beste ist, dass diejenigen Gäste, die friedlich schlafen wollen, völlig ungestört sind von denen, die Lust haben, so richtig in alpiner Feierlaune, Schnaps zu genießen und das Tanzbein zu schwingen.
Opa Franz und Hannes, das jüngste der Kinder, kümmern sich um den Hof und die erfolgreiche Haflingerzucht. Hier wird ausgemistet, gestriegelt, gefüttert & geritten. Sämtliche Familienmitglieder sind involviert und man merkt, wie sehr die Tiere geliebt werden. Nicht umsonst hängen im Hotel unzählige Medaillen und Auszeichnungen der prämierten Pferde.
Ja, und dass Rodeln bei den Robatschers wichtig ist, ist auch nicht zu übersehen. Denn gleich neben den Medaillen der Haflinger sind die Medaillen und Pokale zu bewundern, die Claudia und Sandra beim Rodeln gewinnen konnten. Beide kommen bei aus der guten Schule des Naturrodelns, wo sie sehr erfolgreich an zahlreichen Wettbewerben teilgenommen haben. Sandra, die jüngere, ist inzwischen hauptberuflich Sportlerin im italienischen Nationalteam für Eisrodeln – und sie ist echt gut!
Claudia hingegen hat einen anderen Weg eingeschlagen und sich zur Wanderführerin ausbilden lassen. Ihr Schwerpunkt ist die Mitarbeit im Hotel, wo sich Mutter Brigitta voller Herzlichkeit um das leibliche und seelische Wohl der Gäste kümmert. Mehrmals pro Woche packt Claudia mit ihren Gästen den Rucksack für Wanderungen zu den schönsten Orten rund um den Rosengarten. Was da hineinkommt? „Speck aus der eigenen Landwirtschaft natürlich“, lacht Claudia, die sich schon auf dich freut.
Bilder: (c)Christian Kapfinger, Stefanie Resch, Claudia Robatscher
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