Das Rascheln der Blätter im Wind, das klare Wasser eines Bergbachs, majestätische Berggipfel im Morgenlicht – diese Naturschätze will man mit allen Sinnen spüren und sie dabei so wenig wie möglich beanspruchen. Klingt nach einer Utopie? Nicht ganz, denn die Wanderhotels zeigen, wie nachhaltiger Tourismus in den Bergen gelingt und gleichzeitig tiefe Verbundenheit zu unserer Umwelt weckt. Fernab vom Alltag laden die folgenden sechs Betriebe mit unzähligen „grünen“ Maßnahmen dazu ein, die Schönheit der Bergwelt auf eine neue, bewusste Weise zu entdecken. Wer hier einkehrt, findet nicht nur Erholung, sondern auch Inspiration.
Alles begann mit der zu hohen Energierechnung des neuen Außenpools. „Das war nicht tragbar für ein Hotel unserer Größenordnung“, erzählt Stephan Mühlmann. Also hat der Hotelier des 4-Sterne-Superior-Naturhotels Leitlhof etwas gewagt: In Eigenregie, ohne technische Ausbildung und unter Einsatz von viel Zeit und Nerven, baute er kurzerhand sein eigenes Holzblockheizkraftwerk. Je intensiver er sich dabei mit dem Thema Energie befasste, umso mehr packte ihn der Ehrgeiz, diese noch optimaler zu nutzen. Mit Erfolg: Seit 2012 ist das Vier-Sterne-Superior-Haus inmitten des Hochpustertals zertifiziert klimapositiv und eins von nur wenigen energieautarken Hotels weltweit. Das Holzblockheizkraftwerk ist mittlerweile so effizient, dass es sogar mehr als den benötigten Strom- und Wärmebedarf erzeugt. 2024 erhielt der Leitlhof deshalb völlig zurecht den World Travel Award in der Kategorie „Europe’s Leading Green Hotel“ und das zum fünften Mal seit 2016. „Diese Auszeichnung ist für mich Anerkennung und Ansporn zugleich“, sagt Stephan Mühlmann und ist sich sicher, dass auch in Zukunft noch viele weitere grüne Maßnahmen folgen werden.
Auf Social Media tauscht sich Hotelière Marianne Daberer persönlich und ehrlich mit ihrer Community über Schönes, Motivierendes aber auch unangenehme Wahrheiten aus. Denn das Wichtigste, so die sympathische Anpackerin, ist Transparenz. Dabei ist es ihr wichtig, nicht Basiskriterien hochzuloben, sondern an der Kür zu arbeiten. Denn viele Dinge, die heute in aller Munde sind, zählen im Vier-Sterne-Superior-Biohotel der daberer bereits seit langer Zeit zur Selbstverständlichkeit. Ökologische Bauweise, biologische Reinigungsmittel und nachhaltige Energieversorgung werden Standard, ist Marianne Daberer überzeugt. Die Kür liegt beim Daberer im Detail. Digital Detox, Basenfasten, Einrichtung die Ökologie & Ästhetik verbindet, soziales Miteinander und ganz besonders der Fokus auf die Küche. Hier kocht man seit Jahrzehnten biozertifiziert. Weil nicht nur das „Woher“, sondern auch das „Wie“ wichtig ist. Dabei ist die Küche jung, frisch und spannend. Pflanzliche Lebensmittel werden besonders gerne verarbeitet. Kreislaufwirtschaft und regionale Wertschöpfung stehen im Slow-Food-Hideaway an erster Stelle, vom eigenen Permakulturgarten bis zum langjährigen Biolieferanten des Vertrauens.
Im Drumlerhof im Ahrntal stehen das Gemeinwohl und eine regionale Kreislaufwirtschaft im Zentrum des Handelns. Und weil man sich dabei gegenseitig bestärken kann und somit noch viel mehr bewirkt, ist das Wanderhotel Teil des EU-Projekts „European Tourism Sustainability Monitoring 2030“, das den Austausch zu nachhaltigen Tourismusstrategien fördert. Besonderen Wert legt man außerdem auf biologische Landwirtschaft, wie sie am eigenen Signaterhof praktiziert wird. Dort wird seit diesem Sommer übrigens auch der hoteleigene Weißwein in Bio-Qualität produziert, dessen Trauben ohne synthetische Pestizide auskommen und noch einige andere ökologische Vorteile aufweisen. Das kleine, aber feine Bio-Weingut entstand gleich unter dem Garten von Oma Rosa. Für die Eltern Ruth und Stefan sowie die Töchter Franzi und Emma ist einfach klar: Nachhaltigkeit ist nicht nur ein Wort, das man für sich beanspruchen darf, es erfordert Willen und Einsatz, etwas zu verändern. Und das am liebsten gemeinsam.
Von wassersparenden Systemen bis hin zu ökologischen Reinigungsmitteln – das Vier-Sterne-Superior Excelsior Dolomites Life Resort ist nicht umsonst von den strengen Richtlinien des GSTC zertifiziert. Das Engagement reicht weit über den Hotelbetrieb hinaus: Die Förderung der Umweltbildung und das Einbringen in lokale Projekte gehören zur ganzheitlichen Philosophie des Hauses. Die vierköpfige Gastgeberfamilie Call sieht es als ihre Aufgabe, sowohl Gästen als auch Mitarbeitern zu vermitteln, wie man die Naturwunder rund um sie herum respektiert und schützt. Hotelier Werner Call findet dafür passende Worte: „Es ist unsere Pflicht, diese unberührte Landschaft für zukünftige Generationen zu bewahren. Das beginnt für uns bei der Unterstützung lokaler Handwerker und Verwendung nachhaltiger Baustoffe während der Renovierungs- und Bauphasen und erstreckt sich über den Einkauf regionaler und saisonaler Produkte bis hin zur Förderung lokaler Arbeitskräfte und Vereine.“
Die Region Katschberg darf sich offiziell als „Klimaberg“ bezeichnen, wandert sie doch stetig in Richtung Klimaneutralität. Das Vier-Sterne-Superior-Hotel Das Katschberg mit seinem modern-alpinen Holzbau geht als Vorzeigebetrieb der Region voran. Viele Mosaiksteine ergeben hier ein rundes Bild: Hotel- und Gastronomiebetriebe, Einheimische, Mitarbeitende, LieferantInnen, regionale ProduzentInnen und auch die Gäste werden in die Klimaschutzstrategie eingebunden. Das Hotel setzt außerdem den Fokus auf eine effektive Maßnahme, die im ländlichen Raum oft viel zu kurz kommt: pflanzliche Ernährung. Das kreative vegane Angebot ist dabei viel mehr als nur eine Alternative zur bewährten Speisekarte. Denn die Küchencrew hat ein veganes Konzept entwickelt, das auch den Ansprüchen von aktiven „Allesessern“ gerecht wird. Nicht zuletzt ist auch das lokale „Katschbeer“ eine Erwähnung, wenn nicht gar eine Kostprobe wert. Es ist das offiziell geographisch höchste, in Österreich erzeugte Bier, das sogar auf eigenen Hopfenanbau setzt.
Bereits seit dem Jahr 1996 setzt das Vier-Sterne-Superior-Naturhotel Outside auf achtsamen Umgang mit Ressourcen. Dass hier der bewusste Umgang mit Energie, Wasser und Abfall im Fokus steht, beweist nicht zuletzt die Auszeichnung mit dem Österreichischen Umweltzeichen sowie dem EU-Ecolabel. Für das gesamte Team ist besonders eines der Schlüssel für eine bessere Zukunft: Transparenz. So kann jede und jeder im aktuellen Umweltbericht des Hotels mehr über die vielen Maßnahmen zur kontinuierlichen CO2-Reduktion und den Einsatz erneuerbarer Energie erfahren. Das soll auch alle Gäste für diese Themen sensibilisieren, die vielleicht noch nie darüber nachgedacht haben. Auch in der Küche weiß man genau, was drinnen steckt: Brot, Kuchen und Strudel werden selbst gebacken, Marmeladen eingekocht und erfrischende Kräuterlimonaden angesetzt. Und auch aus dem köstlichen Zirbenschnaps von Seniorchef Sepp Ganzer wird kein großes Geheimnis gemacht. Der schmeckt so, wie das Outside eben ist: ehrlich und authentisch.
Mehr Infos unter: www.wanderhotels.com/hotels/kriterien/green-holiday
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